Der Rückgang um 423 Fälle gegenüber dem Vorjahr ist ein schwacher Trost für die deutschen Kfz-Versicherer: Mit 14.162 blieb die Zahl der kaskoversicherten Autodiebstähle auch 2024 auf hohem Niveau. Tag für Tag landeten knapp 40 Fälle auf den Tischen bzw. in den Systemen der
Assekuranz und verursachten Kosten von mehr als 800.000 Euro. In Summe macht das ein Schadensaufkommen von 293 Millionen Euro im Gesamtjahr, 18,7 Millionen weniger als 2023.
Hauptstadt der Autodiebe bleibt Berlin, wo im vergangenen Jahr 3.855 kaskoversicherte Fahrzeuge als gestohlen gemeldet wurden – also mehr als jeder vierte aller in Deutschland entwendeten Pkw. Vergleichsweise sicher ist es hingegen im Süden der Republik.
Unter den Marken sticht Toyota hervor: Vier der zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen stammen von diesem japanischen Autobauer, darunter die drei Spitzenreiter. Für hohe Einzelfallschäden sorgen indes Porsche-911-Modelle, deren Halter im Durchschnitt mit einer sechsstelligen Summe entschädigt werden.
Aktuelle News
Digitaler Rechner zeigt Chancen der Frühstart-Rente auf
Thomas Löffler | Keine Kommentare08.10.2025
Mit der Frühstart-Rente möchte die Bundesregierung die Bürger ab 2026 dazu bewegen, früher als bisher üblich in die kapitalgedeckte Altersvorsorge einzusteigen. Nach den aktuellen Plänen sollen 6- bis 17-Jährige, die eine Bildungseinrichtung in Deutschland besuchen, monatlich einen staatlichen Zuschuss von 10 Euro für ein eigenes (privatwirtschaftlich organisiertes) Altersvorsorgedepot erhalten. Ziel ist, die Jungbürger auch zu eigenen Einzahlungen zu motivieren, um ausgiebig vom Zinseszinseffekt profitieren zu können.
Wie das in Euro und Cent aussehen kann, illustriert nun ein online abrufbarer Frühstart-Rechner, den die deutschen Versicherer kostenlos bereitstellen. Er modelliert die Wertentwicklung eines Vorsorgeguthabens und die letztliche Rentenhöhe unter verschiedenen Annahmen, etwa bei bestimmten Zuzahlungen und bei einer Überführung in eine private Altersvorsorge nach dem 18. Geburtstag. Der Zinseszinseffekt wird für unterschiedliche Szenarien anschaulich gemacht und verdeutlicht: Es ist nie zu früh, um mit Altersvorsorge zu beginnen.
Unfallversicherungs-Rating: bessere, aber unübersichtliche Tarife
Thomas Löffler | Keine Kommentare29.09.2025
Die auf Versicherungen spezialisierte Ratingagentur Franke und Bornberg hat sich auch in
diesem Jahr das Angebot an privaten Unfallpolicen angeschaut. 486 Tarife von 93 Versicherern
wurden eingehend geprüft und verglichen – was zunehmend zur Mammutaufgabe werde, wie
Agentur-Geschäftsführer Michael Franke hervorhob. Denn es gebe immer mehr verschiedene
Formulierungen für gleiche oder ähnliche Tatbestände, auch die Tarifstrukturen würden stets
vielfältiger. „Dieser Flickenteppich macht die Analyse von Unfalltarifen extrem aufwendig und
zeitintensiv – sogar für unsere versierten Analysten“, so Franke. Die für einen Marktvergleich
nötige Transparenz und Übersichtlichkeit herzustellen werde mithin schwieriger.
Das eigentliche Ratingergebnis indes fällt erfreulich aus: Knapp 12 Prozent der geprüften Tarife
erhielten die Spitzennote „hervorragend“, 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auch der Anteil
der „sehr guten“ Tarife wuchs leicht auf 26 Prozent an.
Laut Franke und Bornberg fangen leistungsstarke Unfalltarife mit einer Versicherungssumme
von 100.000 Euro und 500 Prozent Progression preislich bei etwa 120 Euro Jahresbeitrag an
(Annahme: 30-jährige Büroangestellte). Wer einen körperlich strapaziösen Beruf ausübt, müsse
mit 200 bis 400 Euro pro Jahr rechnen.
Schadensbilanz-Lücke zwischen Verbrennern und E-Autos schließt sich
Thomas Löffler | Keine Kommentare25.09.2025
Noch im vergangenen Jahr sorgte eine Analyse des Gesamtverbands der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) für Aufsehen, der zufolge die Vollkaskoschäden von E-Autos
2020–2022 im Schnitt um knapp ein Viertel kostspieliger als die von Verbrennerfahrzeugen
waren. Dem gegenüber stand eine um 15 bis 20 Prozent geringere Schadenhäufigkeit der
Elektromobile. Neueste Zahlen des GDV belegen nun, dass die Unterschiede in beiden
Kategorien kleiner werden.
So lag die durchschnittliche Schadenhöhe bei E-Autos im Zeitraum 2021–2023 nur noch um ein
knappes Fünftel über derjenigen von Verbrennern. Die Zahl der E-Auto-Vollkaskofälle
unterschritt die Verbrenner-Vergleichszahl um 10 bis 15 Prozent.
„Je mehr Elektroautos auf der Straße unterwegs sind, desto weniger unterscheiden sich ihre
Schadenbilanzen von vergleichbaren Autos mit Verbrennungsmotoren“, ordnet die
stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach die jüngsten Ergebnisse ein.
„Elektroautos kommen zunehmend im Alltag an: Eine breitere Modellpalette erreicht einen
größeren Kundenkreis, zudem haben Werkstätten, Abschleppunternehmen, Feuerwehren und
Gutachter inzwischen mehr Erfahrungen mit beschädigten Elektroautos. Mit dieser neuen
Normalität verringern sich aktuell auch die anfänglich beobachteten Besonderheiten in den
Schadenbilanzen.
Jeder dritte Selbstständige sorgt nicht ausreichend fürs Alter vor
Thomas Löffler | Keine Kommentare24.09.2025
Das ifo Institut befragte im Juni knapp 900 Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmer nach
ihrer Altersversorgung. Dabei traten erneut bedenkliche Defizite zutage: 32 Prozent der
Umfrageteilnehmer attestieren sich selbst eine unzureichende Ruhestandsvorsorge. Weitere 22
Prozent geben sich unsicher bezüglich ihrer Perspektiven. Lediglich 46 Prozent sehen sich gut
gerüstet für den letzten Lebensabschnitt. Für den Kapitalaufbau sind Wertpapiere,
Investmentfonds und Sachwertanlagen wie Immobilien bei den Befragten am beliebtesten,
gefolgt von versicherungsbasierten Vorsorgeprodukten.
Selbstständige bilden in Sachen Altersvorsorge seit jeher eine „Problemgruppe“. Eine gesetzliche
Verpflichtung, etwas fürs Alter zurückzulegen, gibt es für sie nicht – wird aber in regelmäßigen
Abständen in Berlin diskutiert. Auch im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung findet
sie sich, allerdings in entschärfter Form: Zur Altersvorsorge verpflichtet werden sollen nur jene,
die neu in die Selbstständigkeit starten.
Digitale Versicherungsabschlüsse nehmen zu –doch persönliche Beratung bleibt Trumpf
Thomas Löffler | Keine Kommentare21.08.2025
Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilt, ist der Anteil
digitaler Abschlüsse am Neugeschäft 2024 erneut um zwei Prozentpunkte gegenüber dem
Vorjahr gestiegen. Mit nunmehr 22 Prozent spiegelt er jedoch wider, dass die meisten
Versicherungen einer kundigen, individuellen Beratung bedürfen, wie Vergleichsprogramme,
versicherereigene Abschlussstrecken oder Apps sie nicht bieten können.
Digitalisierungs-Spitzenreiter ist die Kfz-Versicherung, in der 29 Prozent der Abschlüsse ohne
persönliche Beratung erfolgten. Über dem Durchschnitt rangieren auch Krankenzusatz- und
Auslandsreisekrankenpolicen, die 2024 zu 27 Prozent digital vereinbart wurden. In der privaten
Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherung dagegen beträgt der Wert 17 Prozent. Weit darunter
liegen noch Lebensversicherungen, von denen lediglich 3 Prozent ohne den qualifizierten Rat
von Vermittlern oder Vertretern abgeschlossen wurden.
Kommt es im Urlaub zu Verletzungen oder Erkrankungen, ist eine ärztliche Konsultation oft unvermeidlich. Sorgsam sollte man jedoch auswählen, bei wem man sich in Behandlung begibt – und das nicht nur aus medizinischen Gründen. Denn einige Versorger nutzen die Not betroffener Touristen zur Abzocke. So mehren sich etwa Berichte, wonach in ägyptischen Reisehochburgen mitunter das 20- bis 30-Fache der Honorare verlangt wird, die hierzulande üblich sind. Besonders unangenehm fallen dabei Hotelärzte und -kliniken auf. Es kommt auch vor, dass Hotelpersonal Provision für die Empfehlung an bestimmte Mediziner erhält, weshalb solche Tipps nicht immer zuverlässig sind.
Der ohnehin dringend zu empfehlende Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung schützt die überteuert behandelten Patienten nur bedingt: Erstattet werden nur die ortsüblichen Kosten. Den Rest müssen die Versicherten selbst übernehmen. Sie sollten daher wenn möglich Vertragsärzte und -kliniken des Versicherers in Anspruch nehmen. Zudem ist es sinnvoll, die Leistungen und Preise vor einer Behandlung schriftlich zu fixieren.
Mit rund 5,7 Milliarden Euro fielen die versicherten Schäden durch Naturgefahren im vergangenen Jahr ähnlich hoch aus wie im Vorjahr, wie der Versicherer-Gesamtverband GDV
kürzlich mitteilte. Der Anteil von Stürmen war zwar geringer, dafür schlugen aber Starkregen und Überschwemmungen mit 2,6 Milliarden Euro ungewöhnlich massiv zu Buche – der langjährige Durchschnitt liegt eine Milliarde darunter. Besonders betroffen waren Baden-Württemberg und Bayern. Relativ verschont blieben hingegen, neben den drei Stadtstaaten, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Der Löwenanteil der Schäden entfiel mit 4,4 Milliarden Euro auf die Sachversicherung, die private Gebäude und Hausrat ebenso abdeckt wie Gewerbe- und Industriebetriebe. Die verbleibenden 1,3 Milliarden Euro wurden für Schäden an Kfz geleistet.
GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen warnt angesichts des langjährigen Negativtrends vor weiterhin wachsenden Schäden durch Naturgefahren: „Die Folgen des Klimawandels werden auch bei uns immer spürbarer.“
Auch wenn das Jahr erst zur Hälfte vorbei ist, wagen die deutschen Kfz-Versicherer bereits eine Prognose für die Entwicklung der Werkstatt- und Ersatzteilpreise. Die Hochrechnung fällt erneut ernüchternd aus: Ein Aufschlag von 4,5 Prozent steht für das Gesamtjahr zu befürchten.
Hauptpreistreiber sind die Autokonzerne, die für ihre designgeschützten Originalteile immer mehr Geld verlangen. In der Folge stiegen die Preise für Kfz-Ersatzteile zwischen 2014 und 2024 im Schnitt um 5,4 Prozent jährlich, während die allgemeine Inflationsrate durchschnittlich 2,4 Prozent betrug. Summa summarum ergibt das im genannten Zeitraum einen Aufschlag von 75 Prozent auf Ersatzteile.
Ob der Kostenanstieg eine Erhöhung der Versicherungsbeiträge nötig macht, lässt sich nicht pauschal vorhersagen. Die Branche insgesamt geht von einem kostendeckenden Jahr aus; bei einzelnen Versicherern kann die Schadeninflation jedoch eine Prämienanpassung unumgänglich machen. Dazu sind sie versicherungsrechtlich verpflichtet, wenn die Aufwendungen die Beitragseinnahmen übersteigen.